Burkardroth – Dörfliche Entwicklung in der Rhön

Ein Dorf, dessen Spuren der Vergangenheit verloren gegangen sind

Die Rhön, eine historische Natur- und Kulturlandschaft im Zentrum Deutschlands, ist geprägt von dörflichen Strukturen, die zunehmend durch Abwanderung und Leerstand gefährdet sind. Um dem entgegenzuwirken, braucht es nachhaltige Konzepte für lebendige, gemeinschaftsfördernde Begegnungsorte. Die Arbeit untersucht die Bedeutung des sozialen öffentlichen Raums im unterfränkischen Burkardroth und legt besonderen Fokus auf historische und heutige Begegnungsorte. Neben einer geschichtlichen Analyse der Region und der Ortsidentifikation der BürgerInnen wird die Entwicklung des Bauens in der Rhön betrachtet.  Im Zentrum der Untersuchung steht die Notwendigkeit eines neuen, generationenübergreifenden Begegnungsortes. Während Burkardroth als Versorgungszentrum gut aufgestellt ist, fehlen zwanglose Treffpunkte für alle Altersgruppen.

Ein Dorf, das auf der Suche nach Identität ist

Ziel war es, durch eine umfassende Analyse der sozialen und historischen Struktur Burkardroths sowie durch eine Ermittlung der Bedürfnisse der Dorfgemeinschaft eine bedarfsorientierte und zukunftsweisende Lösung für den Ortskern zu entwickeln. Neben dem wissenschaftlichen Teil der Arbeit wurde daher eine Bürgerumfrage durchgeführt, deren Ergebnisse die Grundlage für ein Konzept bilden, das den Menschen von Burkardroth langfristig neue Möglichkeiten der Begegnung und des Austauschs bieten könnte.

Das Projekt zielt darauf ab, einen „dritten Ort“ zu schaffen – eine Plattform für Austausch, Unterstützung und gemeinschaftliche Initiativen. Dieser Raum soll das soziale Miteinander stärken und neue Angebote für die Dorfgemeinschaft ermöglichen. Ein zentrales Bestandsgebäude wird zum Bürgerhaus und damit als Ausgangspunkt für zukünftige gemeinschaftliche Entwicklungen fungieren.

Ein Dorf, das zum Schaffen einer gemeinschaftlichen Zukunft Perspektiven braucht

Im Mittelpunkt steht die Idee einer zentralen Handlungszone rund um den Marktplatz. Die vorgeschlagenen Einzelmaßnahmen dienen dabei als Anregungen zur Belebung des Ortskerns. Es wurden Ideen und Perspektiven entwickelt, die mögliche Wege für eine nachhaltige und gemeinschaftsorientierte Weiterentwicklung des Ortes aufzeigen und langfristige Impulse geben.

Innerhalb der Handlungszone gibt es drei Handlungsfelder, die mit dem Baulückenschluss, der Grünraumaktivierung und der Leerstandsaktivierung auch unterschiedliche (städte-)bauliche Themenfelder abbilden. Zugeordnet sind ihnen zeitgleich konzeptionelle Schwerpunkte wie Mobilität und Event, öffentlicher Freiraum und soziale Treffpunkte. Die Felder wurden in unterschiedlichen Bearbeitungstiefen behandelt. Das Bürgerhaus bildet gemeinsam mit seiner Gemeindebücherei als Schaltzentrale das wesentliche Element der neuen Ortsmitte.

Durch diesen Ansatz soll ein lebendiger, inklusiver Ort entstehen, der die soziale Struktur des Dorfes nachhaltig stärkt und den BewohnerInnen neue Möglichkeiten zur Begegnung und Teilhabe bietet.

Louisa Metz

Mentor Prof. Markus Schlempp
Fokus Heritage Design