Design and Make
Erklärung
Es existiert weiterhin ein großer Bedarf an Architektur – insbesondere nach bezahlbarem Wohnraum
und Gewerbeflächen im Kontext der nachhaltigen Stadt. Ein Umdenken und Umschwenken beim
Ressourcen- und Energieverbrauch im Bauen dringend und unverzichtbar.
Die Berücksichtigung der Nachhaltigkeit bei Entwurfs- und Bauprozessen ist daher immer wichtiger
geworden. Die Fragestellungen sind jedoch komplex und die Antworten nur selten eindeutig.
Wie lassen sich solche auf den ersten Blick sich vielleicht widersprechenden Ziele in einem
gemeinsamen Entwurfs- und Abstimmungsprozess verfolgen?
Lerninhalte
Die Studierenden erarbeiten sich zunächst eine solide theoretische Grundlage zur Nachhaltigkeit im Bauen, zu Entwurfsentscheidungen auch im städtebaulichen Maßstab, zur Ökologie von Konstruktionsweisen und Baustoffen sowie zur Wiederverwendung von Bauteilen.
Im nachfolgenden Entwurfsstudio wird jeweils an einer konkreten baulichen Fragestellung gearbeitet und diese dann in einen gemeinsam umzusetzenden Entwurf überführt. Hier kommen auch Projekte in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit in Frage.
Die nachfolgende Ausführungsplanung wird auf eine realistische und zügige Umsetzbarkeit ausgerichtet. Klimaneutralen Konstruktionsweisen und dem Einsatz von nachwachsenden oder wiederverwendeten Baustoffen und Bauteilen wird dabei der Vorzug gegeben. Anschließend wird der ausgewählte Entwurf in einem gemeinsamen Bauprozess errichtet; die wesentlichen Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, um auch die Aspekte des teilnehmenden, partizipatorischen Bauens zu berücksichtigen. Begleitend werden die zuvor getroffenen Annahmen zu Ökologie, nachhaltiger Konstruktion und den Baukosten verifiziert. Letztlich durchläuft der Master Studierende den Bauprozess in seiner ganzen Vielschichtigkeit: auf Basis der theoretischen Grundlagen erfährt er alle Leistungsphasen der Architektur, teilweise die Sichtweise des Bauherren als auch die handwerkliche Umsetzung.
Studienziele
Die Master Studierenden sind nach Abschluss des Studiums imstande, verstärkt nachhaltige Bauweisen umzusetzen bzw. bewusst zu nutzen, kooperative Entscheidungen herbeizuführen und dabei auch die Vorstellungen zukünftiger Nutzer zu integrieren. Durch die bauliche Umsetzung eines Entwurfs werden handwerkliche und konstruktive Lernprozesse ausgelöst, die in zukünftige Planungsentscheidungen integriert werden können.
Die Studienabgänger sind darüber hinaus in der Lage, dabei verstärkt das Cradle-to-Cradle Prinzip in einen Entscheidungsprozess einzufügen und zu befördern.