Designexploration

Erklärung

Designer:innen von morgen sehen sich in einer heute schon hoch komplexen Arbeitswelt, mit sich stetig ändernden, gesellschaftlichen, ökologischen, politischen und technologischen Strukturen konfrontiert. Dies macht Vorhersagen und Planungen oftmals unmöglich. Um in dieser Welt produktiv agieren zu können benötigt es nicht nur eine neugierige Betrachtungsweise von sich immer wieder verändernden Zusammenhängen, sondern auch eine kritische und proaktive Auseinandersetzung mit bestehenden Strukturen und der generellen Gewissheit von Erlerntem.

Wenn in Zukunft Schuhsolen aus Mycellium wachsen und Bienenvölker als Vorbild für adaptive Organisationsstrukturen dienen, werden wir Designer:innen einen entschiedenen Beitrag dazu leisten. Designexploration ermöglicht ein Verzahnen von Theorie und Praxis auf explorativer wie auch anwendungsorientierter Basis, damit eine zukunftsfähige Entwicklung von individuellen Projekten und Persönlichkeiten in einer sich stetig verändernden Welt stattfinden kann.

Der master.design Schwerpunkt Designexploration ermöglicht mit einem gestalterisch-explorativen Ansatz komplexe Themen zu verstehen und anhand einer Kombination von ergebnisoffenen und ergebnisorientierten Designprozessen zu untersuchen. Dies geschieht etwa mittels interaktiver Form- und Materialerforschung oder der Entwicklung von spekulativ-visionären Konzepten und Interventionen. Mit speziellem Fokus auf eine zukunftsorientierte, disziplinübergreifende Sicht- und Denkweise sollen besonders Studierende mit diversen Expertisen angesprochen werden. Durch das Erlernen und Anwenden von Beobachtungs- und Reflexionsprozessen, mit Blick auf die Rolle von Designer:innen in der komplexen Welt von morgen, soll bereits im Studium eine offene Schaffens- und Diskussionskultur entwickelt werden. Vermittelt werden individuelle zielgerichtete und ergebnisoffene Prozesse des physischen Machens und Produzierens, die Reflexion dessen auf theoretischer Ebene sowie die Verortung der eigenen Arbeit im aktuellen Zeitgeschehen.

Lerninhalte

  • Explorationsprozesse (Material- und Technolgieexperimente)
  • Prototyping
  • Designspezifische Netzwerkforschung (Mensch, Objekt und Umwelt)
  • Speculative Design
  • Critical Design
  • Beobachtungs- und Wahrnehmungentwicklung
  • Kommunikations- & Koordinationstraining
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Designdiskkurs
  • Entwicklung (neuartiger) Designprozesse
  • Ausstellungsdesign und Kommunikation im Raum

Studienziele

Studierende erwerben die Fähigkeit sich mit komplexen Themen auseinanderzusetzen und individuelle Themenbereiche durch unterschiedliche Phasen des produktiven Machens zu untersuchen, wie auch selbst zu entwickeln. Durch das Erlernen eines kreativen und produktiven Umgangs mit unvorhersehbaren Dimensionen des Gestaltungsprozesses werden Studierende in diesem Schwerpunkt nicht nur für klassische Arbeitsbereiche vorbereitet, sondern auch für die Arbeit in neuen Berufsfeldern und transdisziplinären Teams gestärkt.

Nach Abschluss des Studiums haben sie ein verstärktes Interesse und die Fähigkeit an einer innovativen Verknüpfung von Praxis, Forschung und Theorie und sind motiviert durch Impulse, auch aus gestaltungsfremden Kontexten, sich selbst und Ihre Arbeit tiefgreifend zu reflektieren. Ein neugieriger und kreativer Umgang mit klassischen und innovativen Entwurfsmethoden, Produktionssystemen, Materialien und Technologien, ermöglicht ihnen mithilfe von ästhetischen und integrativen Entwürfen, Design nicht mehr nur als eine angewandte Disziplin zu begreifen. Vielmehr tragen sie dazu bei, Design als eine Form der Wissenskultur auf praktischer und theoretischer Ebene verstärkt in unserer Gesellschaft zu etablieren.