Ecodesign

Erklärung

More with less! – Ecodesign ist die Kunst, mit weniger mehr zu erreichen. Es umfasst nicht nur energieeffiziente und recyclinggerechte Produkte, sondern betrachtet den gesamten Lebenszyklus eines Produktes. Angefangen bei der Rohstoffgewinnung über Produktion, Distribution und Nutzung bis hin zur Verwertung und Entsorgung werden alle Phasen berücksichtigt. Eine erweiterte Designphilosophie zielt darauf ab, weniger Materialien und Energien einzusetzen und dabei gleichzeitig einen höheren Nutzen zu generieren. Es werden auch Fragen zum Nutzerverhalten, zur Reparaturfähigkeit und zur Langlebigkeit behandelt.

Eine grundlegende Transformation des gesamten Wirtschaftssystems hin zu Nachhaltigkeit (Dekarbonisierung & Kreislaufwirtschaft) und Gerechtigkeit ist dringend erforderlich. Dafür sind veränderte, interdisziplinäre Entwicklungsprozesse notwendig, da Innovationen benötigt werden, um die Welt trotz des Klimawandels weiterhin bewohnbar zu machen. Es geht darum, weniger Rohstoffe und Energien einzusetzen.

Ecodesign ist jedoch nicht nur auf Produkte ausgerichtet, sondern auch systemorientiert. Es konzentriert sich auf Abläufe und Prozesse, nicht nur auf die Objekte selbst. Design schafft nicht nur materielle Artefakte, sondern erfüllt auch kommunikative und identitätsstiftende Funktionen. Es prägt sowohl unsere individuelle als auch unsere kollektive Alltagskultur.

Lerninhalte

Es ist wichtig, die ökonomischen und ökologischen Potenziale des Ecodesigns zu erkennen, Kompetenzen zu erwerben und sie an konkreten Beispielen anzuwenden. Der Designprozess erfordert technisches Können und ästhetisches Empfinden, aber auch systemisches und strukturelles Denken – die Fähigkeit, Produkte systemisch zu betrachten und die Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft frühzeitig zu bedenken.

Die Berücksichtigung der Umwelt wird in der Produktentwicklung und -gestaltung immer wichtiger. Die Produktstrategien der Industrie spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der ökologischen Krise. Die Berücksichtigung von Umweltaspekten in der Produktentwicklung kann zu einem wichtigen Treiber für Innovationen werden, der dabei hilft, Kosten zu sparen und Wettbewerbsvorteile zu erlangen.

Die Lernmodule umfassen Methoden, Vorgehensweisen und Werkzeuge des EcoDesigns. Sie beinhalten nicht nur Tools für ökologische Analysen, sondern auch Instrumente zur Kostenrechnung und Kreativitätstechniken.

Das ist eine Frage des Materials und der Konstruktion – aber auch eine Frage der Ästhetik. Gutes Design, das funktional und nutzerfreundlich ist, berücksichtigt auch Nachhaltigkeit und Ökologie. Ecodesign ermöglicht Produkten ein längeres Leben.

Beim Ecodesign geht es nicht nur um die Gestaltung materieller Güter, es geht genauso auch um die umweltverträgliche und nutzerfreundliche Konzeption von Dienstleistungen und Systemen. Produkte und Dienstleistungs-Prozesse werden geplant, gestaltet, produziert und umgesetzt. Dabei werden Ressourcen verbraucht, es fallen Abfälle und Schadstoffe an, die Umwelt und Gesundheit belasten.

Ecodesign in den Anfängen hatte zum Ziel Abfälle und Schadstoffe bei der Produktion zu vermeiden und so Material- und Energieverbräuche zu minimieren. Heutige Ecodesign-Strategien wollen nachteilige Umweltauswirkungen über den gesamten Produkt-Lebenszyklus eines Produktes unterbinden – von der Rohstoffgewinnung über Herstellung und Vertrieb, den Gebrauch und die Weiter-/Wiederverwendung bzw. Entsorgung.

Soziologische und designwissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass eine rein technische Betrachtung von Produkten und Dienstleistungen zu kurz greift. Soziale, ästhetische und symbolische Funktionen von Design wirken sich auf das menschliche Konsumverhalten und die Nutzungsdauer von Produkten meist stärker aus als der reine Produkt-Gebrauchswert.

Grundsätze und Regeln zur Bewertung von Ökobilanzen von Produkten sind in den ISO-Standards 14040:2006 und 14044:2006 und (DIN EN ISO 14040, DIN EN ISO 14044) zu finden. Danach umfasst eine Ökobilanz vier Elemente: Definition von Zielen, Sachbilanzen, Wirkungsabschätzungen und die Auswertungen.

  • Erstellung von Lebenszyklusanalysen (Life Cycle Assessment, LCA). Analyse und Bewertung der ökologischen Auswirkungen während des gesamten Produktlebenswegs, der Stoff- und Energieumsätze und der daraus resultierenden Umweltbelastungen.
  • Product Carbon Footprint von Produkten und Betriebsstätten. Ein international verbindlicher ISO-Standard (ISO 14067) und eine international harmonisierte Richtlinie sind derzeit in Arbeit.
  • Wasser-Fußabdruck (Water Footprint). Ein international verbindlicher ISO-Standard zum Water Footprint (ISO 14046) befindet sich in der Entwurfsphase.

Die Produktentwicklung steht zunehmend in einem Spannungsfeld aus technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen. Essentiell ist die strategische Koppelung ökologischer Aspekte mit traditionellen Entwicklungszielen:

  • fundiertes Verständnis über die Umweltauswirkungen durch Produkte
  • Entwicklung von umwelt- und marktgerechten Produkten
  • ökologische Bewertungsmethoden
  • konzeptionelle/konstruktive Maßnahmen zur ökologischen Optimierung
  • Wechselwirkungen von technischen und wirtschaftlichen Anforderungen
  • Kombination von Markt- und Umweltanforderungen
  • Ausnutzung von Umwelt- und Marktpotenzialen
  • Lernen innovative Produkte zu entwickeln
  • Optimierung umweltgerechter Produkte

Studienziele

Das Ziel des Ecodesigns besteht darin, Produkte, Dienstleistungen und Systeme so zu konzipieren, dass ihre Umweltauswirkungen in sämtlichen Lebensphasen insgesamt reduziert werden. Dabei spielt das Lebenszyklusdenken eine grundlegende Rolle, ebenso wie die Betonung von Langlebigkeit (einschließlich ästhetischer Langlebigkeit), einem schonenden Umgang mit Ressourcen und der Vermeidung von Schadstoffen und Abfällen.

Ecodesign strebt nicht nur eine materielle und technische Entlastung der Umwelt an, sondern zielt auch darauf ab, neue Antworten auf individuelle Werte, Lebensentwürfe und kulturelle Praktiken zu finden. Der Designprozess berücksichtigt eine Vielzahl von Aspekten, darunter technische, ästhetische, ökonomische, soziale und ökologische Aspekte. Durch seinen nachhaltigen Gestaltungsansatz denkt das Ecodesign vorausschauend über soziale, ökonomische und ökologische Konsequenzen nach. Es strebt danach, Umweltauswirkungen zu minimieren und die gesellschaftlichen Auswirkungen von materiellen oder immateriellen Entwürfen zu berücksichtigen.